In Jugendjahren - also so ab 1975 - haben mich Musik und die damit verbundenen Möglichkeiten der Wiedergabe aus dem Radio, Kassettengerät, Tonbandgerät und Schallplatte fasziniert.
Meine finanziellen Möglichkeiten waren sehr begrenzt. Der Erwerb hochwertigen Hifi oder gar High-End Equipments war nicht möglich. Aber einige freundliche Mitmenschen schenkten mir das eine oder andere Teil. Leider dann meist unvollständig oder nicht mehr funktionsfähig.
Ergänzen konnte ich meine "Sammlung" durch die Sperrmülltermine, die zu der Zeit in Hamburg noch regelmässig stattfanden. Bevorzugte Teile waren Röhren, Fernseher, Radios und besonders Lautsprecher Chassis, die aus alten Musiktruhen oder Röhrenradios ausgebaut wurden.
D.h. ich hatte mein Zimmer voll mit allen möglichen Teilen, die in der Regel aber auch nicht mehr funktionierten.
Zum Zusammenbau von "Lautsprecherboxen" hat es denn auf Grund der Beute aus den Sperrmülltagen doch gereicht.
Internet gab es damals noch nicht, Werkzeug und Grundmaterial war ebenfalls nur rudimentär vorhanden..... Die Ergebnisse waren dem entsprechend laienhaft.
Sperrholzkisten, in denen einige Greencones (damals wusste ich noch gar nicht was das ist) und die dazugehörenden Hochtöner ohne Weiche eingbaut waren.
Sie machten schon Musik, aber ein Genuß war es nicht.
Hin und wieder traute ich mich dann zu Brinkmann in die Spitalerstrasse und zu Wiesenhavern.... Was ich da zu sehen und zu hören bekam, war zwar ausserhalb meiner Möglichkeiten, machte mir aber deutlich, wieweit entfernt meine Eigenbauten von den technischen Möglichkeiten einer guten Wiedergabe entfernt waren. Die Verbreitung von HiFi Equipment für die breite Masse begann in den 1970er Jahren. Hersteller wie Philips entwickelten Radios, Verstärker und Lautsprecher die eine weitere Verbreitung fanden und die Dank der MFB (Motional Feedback) Technologie in sehr kleinen Gehäusen einen tiefgehenden Bass produzierten. Darüber hinaus konnte man interesante Konzepte beobachten: Quad mit dem elektrostatischen Lautsprecher ESL 55/57 und den herausragenden Verstärkern 303 und 405, Backes und Müller Aktivlautsprecher , Bose mit dem Model 901....
Die von mir aufgeführten Projekte beschäftigen sich mit diesem "alten Kram". Die Geräte von damals weisen eine erstaunliche Langlebigkeit auf. Statt Kunststoff bestehen sie noch aus Metall und Holz. Allerdings erleiden viele elektronische Bauteile nach zum Teil über 50 Jahren den Alterstot.